Orts- und Stadtentwicklung in den HoRAN-Gemeinden im Blick
Gleich welches Wetter, im Mai zieht es die Grünen im HoRAN in die Natur und erweisen sich als wetterfeste Radfahrer bei der Tour d`HoRAN. Standen bisher Themen wie ein gemeindeübergreifendes Biotopvernetzungskonzept, der Erhalt der Kulturlandschaft und die Ausweisung möglicher Windkraftstandorte auf der Agenda, so wurde bei der zwischenzeitlich 4. Tour d`HoRAN dieses Mal die Orts- und Stadtentwicklung in den vier Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft unter die Lupe genommen.
Altlußheim – Am Messplatz
„Der Messplatz ist die letzte freie Fläche in der Gemeinde“, informierte Gemeinderat Dr. Holger O. Porath, am ersten Standort in Altlußheim. Unter den Radtourteilnehmern waren neben Mitgliedern der Grünen aus allen vier Kommunen, auch der grüne Wahlkreiskandidat für den Bundestag, Danyal Bayaz und der grüne Landtagsabgeordnete in Stuttgart, Manfred Kern. Adolf Härdle freute sich insbesondere darüber, dass auch Vertreter der BIT-Hockenheim, Dachorganisation der fünf Bürgerinitiativen, an der Tour teilnahmen.
Der Messplatz stehe übers Jahr nicht nur für größere Veranstaltungen zur Verfügung, Kinder und Jugendliche nutzen regelmäßig den Spielplatz und den freien Platz zum Fußball spielen, so Porath.
Einer möglichen Umgestaltung, einschließlich einer eventuell angedachten Wohnbebauung, wie den Sanierungszielen im Satzungsbeschluß zur Festlegung des Sanierungsgebiets Altlußheim West“ zu entnehmen ist, könne nicht zugestimmt werden. Auf jeden Falle müsse der bestehende Baumbestand erhalten werden. Die grüne Fraktion wünsche sich eine ergebnisoffene Diskussion ohne vorherige Festlegungen.
Beim Baugebiet „Hockenheimer Flur II“ angekommen, erläuterte Porath die jahrelangen Bemühungen der Grünen-Fraktion im Bereich des neuen neuen Kindergartens „Sonnenschein“ am Übergang über die Kreisstraße K 4252 die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Neulußheim – Am Sandbuckel 17
Am Bauplatz „Am Sandbuckel 17“, dem zweiten Haltepunkt der Tour d`HoRAN, sollen als Endresultat von längeren Diskussionen in Containeranlagen im Zuge der Anschlussunterbringung zunächst 52 Flüchtlingen untergebracht werden, berichtete Alexander Mansel, Gemeinderat aus Neulußheim.
Er verwies auf Versäumnisse in der Vergangenheit, sich um den Sozialen Wohnungsbau in Neulußheim zu kümmern. Es wurden mehrfach Grundstücke vorgeschlagen, für welche man eine solche Verwendung hätte realisieren können. Ängsten der Bürgerinnen und Bürger müssten natürlich berücksichtigt werden, eine dezentrale Unterbringung im Ort wäre bei entsprechenden Bemühungen, so Mansel, durchaus möglich gewesen und hätte damit der Integration eine Chance gegeben.
Positiv stellte Mansel heraus, dass in den Gemeinden Altlußheim, Neulußheim und Reilingen nun ein Sozialarbeiter/eine Sozialarbeiterin für die Flüchtlingsarbeit eingestellt werden, soll.
Der weitere Weg der Radtourteilnehmer führte duch die neu gestaltete Waghäuseler Straße zu dem innerörtlichen Baugebiet an der St. Leoner-Straße. Überrascht war man über die fast städtisch anmutende Bauweise. „Ihr macht ja Hockenheim Konkurrenz“, merkte Adolf Härdle mit einem leichten Schmunzeln an.
Reilingen – Baumreihe an der L 546
In Reilingen konnte eine von voraussichtlich fünf ökologischen Ausgleichsmaßnahmen für das rund 7,6 ha große Neubaugebiet Herten II besichtigt werden: Die neue Baumallee mit 38 Ahorn- und Kirschbäumen entlang der Landstraße L546. Jochen Rotter, Mitglied im Reilinger Gemeinderat, informierte, dass auf eiinem ca. 850 m langen und 7 m breiten Streifen, die die Gemeinde vom Land abgekauft habe, ganz im Sinne der Grünen, auch eine Wildblumenwiese angelegt wurde. Die Reilinger Grünen finden es richtig gut, dass die Gemeinde aufgrund des massiven Flächenverbrauchs solche Anstrengungen unternimmt, um einen Beitrag für die Natur zu leisten.
Von der gelungenen Sanierung und Neugestaltung der Haydn-Allee konnte man sich auf dem Weg nach Hockenheim überzeugen.
Hockenheim – Hubäckerring/Hockenheim Süd
Bei der Planung von Wohnungsbaumaßnahmen im Zuge der Anschlußunterbringung, Schaffen von günstigem Wohnraum für Soziale Schwache und von Wohnraum für Obdachlose, reiche bestehendes Baurecht allein nicht aus, betonte Adolf Härdle, Fraktionssprecher der Grünen im Hockenheimer Gemeinderat. Am Standort Hubäckerring/Hockenheim Süd seien zusätzlich die schwierige Parksituation und die soziale Struktur zu beachten. Bei der Diskussion um die verschiedenen Standortalternativen komme es ganz entscheidend darauf an, dass in einem ergebnisoffenen Verfahren gemeinsam mit den Bürgern die weitere Stadtentwicklung, gerade auch in Quartieren, besprochen werde. Es sei sicher auch das Verdienst der Bürgerinititiativen, dass wir hier auf einem guten Weg sind, merkte er an. Die anstehende Sanierung des Wohngebiets an der Oberen Hauptstraße könne zusammen mit einer verbesserten Gestaltung des Verkehrsraums zu einem höheren Wohnwert für die dort wohnenden Anlieger führen.
Jochen Rotter brachte es auf den Punkt: „Es war wie immer sehr interessant. Alle HoRAN-Gemeinden stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Gemeindeentwicklung. Bemerkenswert ist, wie unterschiedlich die vier Gemeinden diese Herausforderungen meistern wollen.“
Initiativen der Grünen im HoRAN
Einig war man sich, dass künftig eine Teilnahme von Fraktionsvertretern an der Verkehrstagefahrt in der Verwaltungsgemeinschaft selbstverständlich sein soll, einen diesbezüglichen Antrag soll an die jeweiligen Gemeindeverwaltungen gerichtet werden. Weiter lasse die Umsetzung des 2014 von den Grünen vorgeschlagenen Biotopvernetzungskonzepts in der Verwaltungsgemeinschaft auf sich warten. Auch hierzu ist ein Antrag geplant.
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